Georg Forster und die Wörlitzer Südseesammlung

27. Jun 19 | Allgemein

Rückkehr ins Licht

Nach mehr als drei Jahrzehnten sind die 250 Jahre alten Objekte der Wörlitzer Südseesammlung in das Licht der Öffentlichkeit zurückgekehrt! Der seltene, lange verborgene Schatz wurde umfassend restauriert und kann nun im Mezzanin des Schlosses Wörlitz bewundert werden.

Obwohl es sich auf den ersten Blick um vergleichsweise einfache Gegenstände aus natürlichen Materialien der Südsee handelt, ist ihr Wert unschätzbar hoch. Sie gehören zu den frühesten, die je aus der Südsee nach Europa kamen und noch immer existieren. Dazu zählen ein aus einer Meeresschnecke hergestellter Köder, mit dem Tintenfische gefangen wurden, ein filigran gearbeiteter Brustschmuck aus Federn, Hundehaaren und kleinen Haifischzähnen sowie der Bastrock und die Haarsträhne einer schönen tahitischen Prinzessin. Die Objekte geben Einblicke in das Leben der Inselbewohnerinnen und -bewohner im südlichen Pazifik um das Jahr 1770.

Doch was verbindet die „Südsee-Curiositäten“ aus Tonga, Tahiti und Neuseeland mit Wörlitz? Wie kamen sie vor einem Vierteljahrtausend vom anderen Ende der Welt in das kleine Fürstentum Anhalt? Ihre Geschichte beginnt mit der zweiten Südseereise des berühmten Captain James Cook. Als er 1772 im in See stach, befanden sich auch der deutsche Naturwissenschaftler Johann Reinhold Forster und sein 17-jähriger Sohn Georg an Bord, um die neu entdeckten Küsten und Inseln im südlichen Pazifik als Naturwissenschaftler zu erforschen. 1775 kehrten Vater und Sohn Forster nach London zurück, wo sie Besuch von Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau und seiner Gemahlin Louise erhielten. Das vielseitig interessierte Fürstenpaar bekam aus erster Hand Erfahrungsberichte aus der fernen Welt und zudem 42 außergewöhnliche Gegenstände als Geschenk! In einem eigens errichteten Pavillon im Wörlitzer Park waren die Südsee-Raritäten bis in die 1980er Jahre für jedermann zu sehen.

Aus konservatorischen Gründen haben 28 der bis heute erhaltenen 31 Artefakte eine neue Heimat im Wörlitzer Schloss gefunden. Dort werden sie im Kontext aktuellster Erkenntnisse und als Erlebnis für die Sinne präsentiert. Mit dabei sind von Georg Forster gezeichnete Pflanzen- und Tierdarstellungen, die in seiner „Reise um die Welt“ beschriebenen Düfte sowie Musik, die nach Noten aus Tonga und Neuseeland arrangiert wurde.

Weitere Infos unter www.gartenreich.de

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