Das Technikmuseum Magdeburg

3. Jul 20 | KUNST & KULTUR, REISE und FREIZEIT, Sachsen-Anhalt

Ein Haus in stetigem Wandel

Das Technikmuseum Magdeburg kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken: Vor 25 Jahren öffnete es zum ersten Mal seine Tore für Besucher, damals in der Gestalt eines Schaudepots. Nur wenige Jahre zuvor war es noch fester Bestandteil des legendären Schwermaschinenbaukombinats „Ernst Thälmann“, kurz SKET, gewesen, das in Magdeburg seinen Stammsitz hatte. 18 Betriebe mit bis zu 30.000 Beschäftigten gehörten einst dazu, bevor die Wende das Schicksal dieses Kombinats besiegelte. Das Museumsgebäude, die so genannte „Panzergießerei“, stammt noch aus dem Jahre 1871 und war der Ort, an dem der Unternehmer Hermann Gruson seinen legendären Hartguss herstellte. Ein besonderes Verfahren machte seine Eisenerzeugnisse enorm widerstandsfähig, ideal für eine Anwendung im Eisenbahnbau oder der Rüstung. Später kam die Firma zum Krupp-Imperium, bevor sie schließlich, stark zerstört im Zweiten Weltkrieg, Teil der „Stadt des Schwermaschinenbaus“ wurde, wie Magdeburg zu DDR-Zeiten hieß.
Doch auch als Museum kehrte in die alte Halle keine Ruhe ein. Zu Beginn der 2000er Jahre drohte die Schließung, was ein privater Verein von Technikfreunden verhindern konnte. War das Haus bis 2019 vor allem von ehrenamtlichem Engagement geprägt, laufen derzeit Vorbereitungen, das Technikmuseum grundlegend zu erneuern und zu erweitern. 2025 kann hoffentlich schon die erste große Sonderausstellung eröffnet werden, in der dann bereits teilsanierten Halle.
Natürlich bleibt das Haus bis auf Weiteres geöffnet. Den Besucher erwarten Begegnungen mit berühmten Unternehmern, die in Magdeburg ihre Spuren hinterließen: Dem Luftfahrtpionier Hans Grade etwa, der 1909 hier den ersten erfolgreichen Motorflug Deutschlands absolvierte. Oder Hugo Junkers, in dessen Zweigbetrieb in Magdeburg wichtige Grundlagen für die Entwicklung von Strahltriebwerken geschaffen wurden. Viele Maschinen sind noch in Funktion und können vorgeführt werden: Zum Beispiel der Deckenkran aus den 1920er Jahren, der Kurven fahren kann. Zur Geschichte des Buchdrucks, der in Magdeburg besonders früh überliefert ist, finden jeweils donnerstags ab 10.00 Uhr Vorführungen statt. Besucher werden gebeten, sich im Vorfeld über Veranstaltungen und Angebote zu informieren.
Das Museum hat von Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.

Technikmuseum Magdeburg
Dodendorfer Straße 65

39112 Magdeburg
Leiter: Dr. Hajo Neumann
Telefon 0391. 622 39 06
Fax 0391. 622 39 07
E-Mail: in
fo@technikmuseum-magdeburg.de

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