Bioabfall wird zu Kompost

31. Jan 22 | Energie & Umwelt

Natürliche Kreisläufe schließen

Die Nährstoffversorgung der Kulturpflanzen ist für eine gute Ernte wichtig; erreicht wird dies durch Düngen. Kompost ist hier eine günstige Alternative zu mineralischen Düngemitteln. So werden Pflanzennährstoffe wieder in den Boden zurückgeführt und die im Kompost enthaltenen Humusstoffe verbessern die Bodenstruktur und das Wasserhaltevermögen des Bodens.
Qualitätskompost aus dem Main-Kinzig-Kreis gibt es für kleines Geld in den Kompostwerken Lieblos und Hohenzell zu kaufen, zusätzlich erhält man dort Tipps zur Anwendung. Da der Kompost lose abgegeben wird, sollten Sie für den Transport geeignete dicht schließende Gefäße oder stabile Säcke mitbringen. Der Kompost wird in regelmäßigen Abständen von unabhängigen Instituten untersucht und ist mit dem RAL-Gütezeichen der Gütegemeinschaft Kompost e. V. ausgezeichnet und erfreut sich hoher Nachfrage auch aus landwirtschaftlichen Biobetrieben.

In den kreiseigenen Kompostwerken wird der Bioabfall mit dem zuvor zerkleinerten Grünschnitt vermischt und in einer offenen Halle zu drei Meter hohen langgestreckten Mieten aufgesetzt. In den Mieten bauen Mikroorganismen mit Hilfe von Sauerstoff die leicht abbaubaren organischen Substanzen ab. Innerhalb von rund drei Monaten entsteht so ein Kompost, der als Dünger und Bodenverbesserer eingesetzt werden kann. Damit die Kompostierung optimal verläuft, werden die Mieten ständig überwacht und bei Bedarf bewässert. Die Temperatur im Inneren der Mieten kann bis zu 70 °C erreichen. So werden Krankheitskeime und Samen von Wildkräutern sicher abgetötet. Damit die Kompostierung gleichmäßig verläuft und auch das außenliegende Material in das heiße Innere der Miete gelangt, werden die Mieten regelmäßig umgesetzt.
Nach Abschluss der Rottephase wird der Kompost maschinell gesiebt. Dabei werden Fremdstoffe, wie Plastiktüten, Verpackungen oder Gläser mit verdorbenem Inhalt entfernt.

Foto: Main-Kinzig-Kreis / ©Eigenbetrieb Abfallwirtschaft



Störstoffe in der Biotonne bereiten zunehmend Sorgen
Leider sinkt die Qualität der gesammelten Bioabfälle, dies liegt vor allem an der Zunahme der Störstoffe in der Biotonne. Oft sind dies Kunststoffe in Form von Plastiktüten und Gläser, die wegen des verdorbenen Inhalts in die Biotonne geworfen wurden. Die Störstoffe lassen sich nur mit sehr hohem Aufwand entfernen. Es entstehen hohe Entsorgungskosten und ein großer Energieaufwand für das mehrfache Sieben. Zudem wird mit den Plastiktüten auch eine erhebliche Menge wertvoller Kompost ausgesiebt und landet so für teures Geld in der Müllverbrennung statt auf dem Acker. Auch Tüten, die aus kompostierbaren Kunststoffen bestehen, werden in der kurzen Rottedauer moderner Kompostwerke nicht abgebaut. Statt einer kompletten Tüte müssen dann mehrere Plastikfetzen entfernt werden. Besser sind Papiertüten oder einfach Zeitungspapier. So kann Bioabfall sauber gesammelt werden und die Feuchtigkeit wird gebunden.

Lauberde herstellen – Aktiver Umweltschutz ohne Arbeitsaufwand

Foto: Main-Kinzig-Kreis / ©Eigenbetrieb Abfallwirtschaft


Laub ist eigentlich zu schade für die Biotonne. Zwischen Büschen und unter Sträuchern lässt man das Laub am besten einfach liegen und verrotten. So gelangen die im Laub enthaltenen Nährstoffe wieder in den Boden, wie es seit Jahrtausenden im Wald geschieht. Rasenflächen sollten dagegen vom Laub befreit werden, damit sich kein Moos zwischen den Gräsern ausbreitet.

Das gesammelte Laub lässt sich fast ohne Aufwand vererden und eine gute Lauberde weiß jeder Gärtner zu schätzen. Was dabei zu beachten ist, damit die Qualität nachher stimmt, ist nicht Ihre Aufgabe; die natürlichen Abbauprozesse laufen von alleine ab. Ganz ohne Ihr Zutun wird aus dem Herbstlaub ein hochwertiger Humus. Es reicht völlig aus, das Laub an einem schattigen Platz im Garten zu einem Haufen aufzuschichten.
Das Verwehen des Laubs kann man mit ein paar Schaufeln Erde verhindern, oder man kann den Haufen mit Maschendraht abdecken. Laubhaufen haben eine wichtige ökologische Funktion und dienen auch nützlichen Insekten als Winterquartier. Die fertige Lauberde ist ein leicht erdiges strukturreiches humoses Bodensubstrat. Sie lässt sich an Stelle von Torf einsetzen und spart so bares Geld.

Foto: Main-Kinzig-Kreis / ©Eigenbetrieb Abfallwirtschaft
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